15/3/2021

Pierre Nierhaus, Berater und Trendexperte für die internationale Hospitality Branche, hat  einen Trendreport herausgegeben, der sich mit der Entwicklung nach dem Ende der Pandemie befasst - also wenn als letzte auch die Restaurants wieder öffnen dürfen.

Das wichtigste aus Sicht der Gastronomen vorab: Nach Corona wird die Gastronomie mit Wucht zurückkehren. Wie in früheren Krisen können wir einen starken Aufschwung erwarten, umso mehr, weil die Menschen nach langer sozialer Diät wieder Erlebnis in Gemeinschaft suchen. Nienhaus schreibt: „In 2 bis 3 Jahren wird die Gastronomie als „Klebstoff der Gesellschaft“ eine neue Bedeutung erlangt haben.“ 

Die Trends

Für die Renaissance der Gastronomie kündigt Pierre Nienhaus einige Änderungen an:

  1. Delivery und Take Away wird einen breiten Raum einnehmen. Auf Deutsch: Die meisten Restaurants werden das Essensangebot zum Liefern oder Abholen beibehalten. In den letzten Monaten sind Apps für einzelne Restaurants entwickelt worden, mit denen sie von den hohen Provisionen der Lieferdienste unabhängig werden. Abläufe und Verfahren sind jetzt eingeübt. Dieses Geschäft wird vor allem tagsüber einen größeren Anteil einnehmen.
  2. Sicherheit und Gesundheit werden nach Nierhaus’ Analyse als Trends bleiben. Die Hygienekonzepte werden weiterhin eine Rolle für die Gäste spielen. Aus diesem Grund gewinnt das Terrassengeschäft an Bedeutung
  3. Der Markt teilt sich auf in versorgungs- und erlebnisorientierte Gastronomie. Tagsüber geh es um Versorgung. Wenige frische Gerichte, Snacks, Vegetarisches und alles auch zum Mitnehmen. Die Versorgung wird von den Stadtzentren wieder in die Vororte zurückwandern, weil der Anteil der Menschen, die im Homeoffice arbeiten, hoch bleibt. Insbesondere die Stadtteilbäcker werden davon profitieren und - wenn sie das Angebot richtig aufbauen - zum Stadtteilhotspot werden. Mittags wird gesnackt.
  4. Am Abend hingegen tritt das Erlebnis in den Vordergrund. Das Speisenangebot steht im Dienst des Erlebnisses. Die REstaurant-Konzepte müssen entsprechend ausgerichtet sein.
  5. Es wird weniger Gerichte auf den Karten geben, dafür werden Einfachheit und Echtheit wichtig. Und natürlich Nachhaltigkeit. 
  6. Alkohol light oder zero Alkohol: Alkoholfreie oder -arme Getränke werden immer beliebter. In Berlin gibt es ein Sternerestaurant mit einer alkoholfreien Menubegleitung. Auch in Berlin hat mit Zeroliq die erste alkoholfreie Bar eröffnet mit raffinierten alkoholfreien Cocktails.


Das ist ein Auszug aus dem spannenden Trendreport von Pierre Nienhaus. Den ganzen Report gibt es hier als pdf: www.nierhaus.com

Foto Auswalseite: Frühstück Ruby Lotti Hamburg, Foto Martin Bünk
Titelfoto: Katzorange Berlin, Foto Martin Bünk
Foto im Text: Ruby< Lotti Hamburg, Foto Martin Bünk